Handwerk in Brandenburg

Handwerk als Beruf: Von der Herstellung zum Endprodukt

Übersicht zu den einzelnen Berufszweigen, deren Tätigkeiten und Produkten

Alle Gegenstände des täglichen Gebrauchs, vom Auto bis zur Wurst, von der Windel bis zum Grabstein werden hergestellt. Handwerkliche Produktion gewährt Komfort und Lebensstandard. Die gesellschaftliche Entwicklung lässt sich an der Vielfalt und Spezialisierung des Handwerks ablesen.

Ursprünglich im Kontext des „Dorfhandwerks“ angesiedelt, finden sich handwerkliche Berufszweige, die in jüngerer Zeit nahezu verschwunden sind, oder sich in zeitgemäßere Ausrichtungen gewandelt haben. So stand das Dorfhandwerk in enger Beziehung zur Landwirtschaft. Bauern gehörten für die dort tätigen Handwerker zu den wichtigsten Auftraggebern. Typische Vertreter des dörflichen Handwerks sind u.a. der Schmied, der Stellmacher, der Böttcher, der Brunnenbauer und der Zimmermann.

Im Lebensmittel verarbeitenden Handwerk zeigt sich deutlich die durch die Entstehung von Städten veränderten gesellschaftlichen Strukturen. Backen und Fleischherstellung waren im bäuerlichen Alltag integrierter Bestandteil der handwerklichen Tätigkeiten ländlicher Bevölkerung und waren nicht geeignet separate Berufszweige, wie Bäcker oder Fleischer, wirtschaftlich rentabel zu halten. Handwerkliche Spezialisierung und die Herausbildung eines eigenen beruflichen Standes, waren zunächst nur innerhalb der Städte möglich.

In der „Ökonomisch-technologische Enzyklopädie“ aus dem 9.Bd, herausgegeben 1785 von Johann Georg Krünitz, findet sich unter dem Schlagwort „Dorf-Handwerker“ zu der strengen Reglementierung von Stadt- und Dorfhandwerk, folgender Eintrag zu „erlaubten“ Handwerken auf dem Land: "In der Mark Brandenburg werden die Leinweber, Schneider, (so gemeiniglich die Dorfküster und Schulmeister sind,) Zimmerleute, Schmiede und Rademacher gestattet." (Bd.9/S.408/ siehe Link unten)

 

In der aufgeführten Übersicht werden einzelne Berufszweige mit ihren Tätigkeiten, Werkzeugen und Produkten vorgestellt. Die Beispiele aus Unterschiedlichen Sammlungen und Museen, sind, soweit verifizierbar, datiert, aber in der Übersicht ohne Chronologie angelegt. Aus Gründen der Lesbarkeit werden die Berufsbezeichnungen in der klassischen Schreibweise angegeben, außer es handelt sich um ein, im historischen Sinn, sogenanntes "weibliches" Handwerk.

2017-04-15

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