Besatzung und Forschungsbedingungen
Die „technische“ Besatzung des „Graf Zeppelin“ LZ127 bestand aus dreißig Personen und das Forscherteam aus fünfzehn Wissenschaftlern. Für das Vermessungsprogramm war eine neunlinsige Kamera installiert, die permanent aufzeichnete. So konnte die gesamte Fahrtstrecke nach Beendigung der Fahrt genau kartiert werden. Auch für die erdmagnetischen Forschungen war ausreichend Platz für Personal, Instrumente und Arbeiten vorhanden.
Das vielfältige und sehr umfangreiche meteorologische Forschungsprogramm musste jedoch zum Teil durch das technische Personal mit durchgeführt werden, da nur zwei Meteorologen mitfuhren. Die schwere Funkausrüstung hatte ausreichend Platz, sodass sowohl die meteorologischen Informationen von den Bodenstationen empfangen wie die Berichterstattung an den Ullstein Verlag im Wechsel kontinuierlich stattfinden konnten. Ein Mangel war das Stampfen des Luftschiffes, sodass die Messwerte des Quecksilberbarometers nicht brauchbar waren. Nicht eingesetzt werden konnte das mitgeführte Michelson-Aktinometer zur Bestimmung der Sonneneinstrahlung. Es fehlte dazu eine Möglichkeit, das Licht von oben einzufangen, da der Laufgang und die Kabinen sich alle entweder unter dem Schiff, oder doch wenigstens im unteren Teil des Luftschiffes befanden.
Von den Auf- und Abbewegungen des Schiffes abgesehen verlief die Fahrt überwiegend derartig ruhig, dass die Forscher teilweise das Empfinden hatten, sich auf einer gesellschaftlichen Erholungsfahrt zu befinden. Einen hohen Stellenwert hatte die aerologische Forschung mit Radiosonden, die von einem Flugzeug aus gar nicht möglich gewesen wäre.
2023-02-02