Künstlerinnen im Nebenerwerb
Wir wissen nicht, wie viele Künstlerinnen im namenlosen Dunkel der Geschichte verschwunden sind, nachdem sie mit schönen Anlagen ausgestattet und einigen Jahren der Ausbildung den großen Herausforderungen nicht gewachsen waren, künstlerische Blüte und Vollendung nicht erlebten. Denn ihre Werke wurden auch nicht bewahrt, da sie nicht mehr auf Ausstellungen präsent waren, gute Preise erzielten oder nicht mit einem Namen, der etwas galt, verknüpft waren. Kunstmuseen sammeln nach Namen und aktuellen Tendenzen. Einzig solche kulturhistorischen Sammlungsansätze wie sie im Stadtmuseum Berlin (gegründet als Märkisches Provinzial-Museum, dann Märkisches Museum) oder in vielen Stadt- und Regionalmuseen des Landes Brandenburg verfolgt werden, boten und bieten erhöhte Chancen der Bewahrung.
Naturgemäß ist daher diese Nebenerwerbsgruppe klein, aber eine besonders wichtige. Sie enthält all jene, die nur zeitweise von ihrer Kunst leben konnten und sich durch einen bürgerlichen Beruf zum Broterwerb veranlasst sahen, in der Mutterschaft aufgingen und dabei mitunter durch gelegentliches oder anhaltendes Malen das Bewusstsein von der eigenen Berufung zu bewahren suchten ohne hiermit nach außen zu treten.
Auch hier sind die Übergänge naturgemäß fließend. Es mag sein, dass zeitweise ein Haupterwerb möglich war, oder dass ein hoffnungsvoller Anfang in einem Dilettantentum endete.
Grundlegend ist auch hier die Frage von künstlerischer Qualität und Originalität. Es zeigt sich, dass diese Gruppe nicht einfach diejenigen enthält, die es aufgrund der geringen künstlerischen Fähigkeit nicht zur bekannten Malerin brachten. Ganz im Gegenteil zeigt die Betrachtung der Werke und der damit verbundenen Biographien so manche Entdeckung.
Angeordnet sind die Objekte chronologisch nach den Geburtsdaten der Künstlerinnen. Auch innerhalb der Werke einer Künstlerin ordnen wir die Objekte nach der Reihenfolge ihrer Entstehung, sofern dies aufgrund von Datierungen möglich ist. Das entspricht dem Charakter des Themenportals als einer Einladung zur Betrachtung künstlerischer Leistungen berlin-brandenburgischer Künstlerinnen in ihrer jeweiligen Zeit.
2021-07-31