Das bis heute typische Schlafzimmerensemble aus Doppelbett, Nachtschränken, Kleiderschrank und (Wasch)kommode entwickelte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es war schon um 1900 allgemeiner Standard, wenn die finanziellen Verhältnisse es zuließen. Als Vorlage für die im Reformstil gestalteten Möbel dienten Entwürfe des Architekten Joseph Maria Olbrich (1867-1908), einem Mitglied der Darmstädter Künstlerkolonie Mathildenhöhe. Hersteller war ein nicht genannter hannoverschen Tischler.

Wohnen wird definiert durch die Funktionen Schutz vor der Witterung, Schlafen, Kochen und persönliche Hygiene. Die Entwicklung hin zu unserem heutigen „Standardschlafzimmer“ dauerte Jahrhunderte.

Damit verbunden war nicht nur die Entstehung bestimmter Möbeltypen wie des Nachtschrankes. Das Schlafzimmer setzt auch einen separaten Raumes voraus, was wiederum Grundlage für Intimität ist.

Neben dem Schlafen dient es dem Ankleiden, der Sexualität, soll Geborgenheit vermitteln. Obwohl man das Schlafzimmer meist nicht zeigt(e), soll es durch Ordnung, Sauberkeit und Möblierung bestimmte Standards erfüllen.