Die unbezeichnete Darstellung zeigt nicht das nähere Umfeld, sodass Zweifel bleiben, ob dies wirklich die Nauener Brücke ist. Die Schrägstellung zu den Ufermauern könnte zwar ein Hinweis sein, aber erstens traf dies bei der Nauener Brücke nur auf der Ostseite zu und zweitens lagen auch Kellertor- und Berliner Brücke schräg über dem Kanal. Während erstere als Nebenübergang bis zum Schluss ihren barocken Unterbau behielt, wurde die andere bis 1824 durch eine Gusseisenkonstruktion ersetzt. Die 1764 erbaute Nauener Brücke galt als stabiler Übergang im Zug der Hohewegstraße und wurde erst 1882 aus Verkehrsgründen unter Belassung des Unterbaus verbreitert. Der vorliegende Entwurf zeigt eine Segmentbogenbrücke aus Naturstein mit einem mittigen Gratbogen und einem von Schinkel inspirierten gusseisernen Hermengeländer. Die Konstruktion ist allein schon wegen des komplexen Steinschnitts elegant wie ausgeklügelt und diente vielleicht als Alternativvorschlag zu einem geplanten Brückenneubau. [Thomas Sander]

bez.: verso: P. H. [Paul Heiland?]; Nauener Brücke