Eberswalde im 20. Jahrhundert

Ehemaliges Wehrbezirkskommando

Das stattliche Gebäude in der Rudolf-Breitscheid-Straße 36, bis 1946 Kaiser-Friedrich-Straße, entstand 1938/39 als Wehrbezirkskommando und Wehrmeldeamt Eberswalde im Bereich der Wehrersatzinspektion Potsdam. Der im Äußeren noch weitgehend authentisch erhalten gebliebene Komplex, heute Sitz der Gesellschaft für Leben und Gesundheit mbH, war am Ende des II. Weltkriegs offenbar Schauplatz einer ungewöhnlichen Protestaktion. So haben sich hier am Morgen des 21. April 1945 etwa hundert Frauen eingefunden und in Sprechchören verlangt, die Stadt kampflos zu übergeben. Nachdem der örtliche Festungskommandant Maschinengewehre aufstellen ließ, zogen die Frauen weiter zur NSDAP-Kreisleitung und wurden auch hier mit Maschinengewehren empfangen. Der damalige Kreisleiter habe ihnen zugerufen: "Mich interessiert nicht, ob ihr Kinder habt, wir verteidigen uns bis zum Letzten", um sich dann allerdings am nächsten Tag mit anderen NS-Funktionären aus Eberswalde abzusetzen. Am 24. April eroberten schließlich Einheiten der Roten Armee die Stadt. [Thomas Sander]

bez.: u.r.: Wilhelm Brüning 1950

(Object from: Museum Eberswalde Original entry)

Material /Technique ...

Aquarell

Measurements ...

34 x 44,3 cm

Created ...

... Who:

... When:1950

[Relation to person or institution] ...

Literature ...

  • Brandenburgisches Landesamt und Archäologisches Landesmuseum [Hrsg.] (1997): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmale in Brandenburg, Band 5.1: Landkreis Barnim, Teil 1: Stadt Eberswalde. Worms
  • Trenker, Joachim (2005): Inferno und Befreiung. Als die Heimat Feindesland wurde.