Tod und Nachfolge
Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg starb am 9. Mai 1688. Seinem Nachfolger erteilte er in einem bereits 1667 verfassten politischen Testament Ratschläge in Form von „nutzliche[n] unterrichtungen“ für dessen spätere Regierung. Zu seinem Sohn und Nachfolger Friedrich (1657–1713) bestand zeitlebens ein gespanntes Verhältnis. Nach Auffassung des Vaters eignete sich dieser aufgrund seiner schwachen gesundheitlichen Verfassung und seines empfindsamen und zurückhaltenden Wesens nicht für das Amt des Kurfürsten von Brandenburg. Viel eher hatte sein älterer Sohn, Kurprinz Karl Emil (1655–1674), der einen lebhaften, leicht aufbrausenden Charakter hatte und eine große Leidenschaft für die Jagd und das Militär hegte, dessen hohen Erwartungen entsprochen. Der Kurprinz war jedoch bereits 1674 im Alter von neunzehn Jahren verstorben, nachdem er während des Niederländisch-Französischen Krieges bei einem Besuch der kurbrandenburgischen Truppen am Rhein erkrankt war.
Bis zu seinem Tod regierte Kurfürst Friedrich Wilhelm über ein größeres Herrschaftsgebiet, als er es von seinem Vater geerbt hatte. Die erwünschte herausragende Rolle im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation erlangte er jedoch zu Lebzeiten nicht mehr, denn die Hohenzollern gehörten noch nicht zu den mächtigsten europäischen Herrscherhäusern, wie die Bourbonen oder die Habsburger. Nach dem Tod des Vaters führte Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg dessen Ambitionen fort, indem er das Territorium konsolidierte und erweiterte. Seit 1701 regierte er als König Friedrich I. in Preußen.
2020-04-15