Pompeji und Herculaneum
Die 1738 in Herculaneum und 1748 in Pompeji begonnenen Ausgrabungen erweckten in ganz Europa Interesse. Erkenntnisse darüber konnte man im Museum von Portici gewinnen, in dem aber keine Aufzeichnungen gemacht werden durften. Eine andere Quelle waren die in wenigen Exemplaren durch den neapolitanischen Hof verteilten Bände der "Antichita di Ercolano". Auch Winckelmann hatte den Auftrag, den sächsischen Hof über die Entdeckungen zu informieren. Viermal reiste er nach Neapel. Er nutzte dies zugleich zu wissenschaftlichen Arbeiten, 1762 erschien das "Sendschreiben von den Herculanischen Entdeckungen" und 1764 die "Nachrichten von den neuesten Herculanischen Entdeckungen". Darin kritisierte er auch die Methoden der Ausgräber, was im Ärger vor Ort einbrachte.
Neben den ausgegrabenen Skulpturen waren es vor allem die neuentdeckten Wandmalereien, die dazu beitrugen, einen neuen Blick auf die antike römische Kunst zu erhalten. Deren Motive aus Herculaneum wurden zu den am häufigsten rezipierten Motiven in den Dekorationen klassizistischer Innenräume.
2018-06-11