Soldatenkaiser
Erfolgreiche Feldherren als Kaiser
Viele der byzantinischen Kaiser waren zuvor Feldherren oder sogar einfache Soldaten gewesen, die in römischer Tradition zu Kaisern ausgerufen wurden. Eine große Besonderheit der byzantinischen Zeit ist allerdings, dass es diesen Militärherrschern oft an Legitimität mangelte, weshalb viele von ihnen, angefangen mit Zenon über Nikephoros II. Phokas, Johannes I. Tzimiskes und Romanos IV. Diogenes, die Witwen der verstorbenen Kaiser heirateten. Auch waren viele von ihnen quasi Regenten, die sich (rein formell) die Herrschaft mit einem oder mehreren Mitkaisern teilen mussten (siehe Mitkaiser). Während diese Herrscher sich anfangs auch ohne große militärische Erfolge halten konnten und wie z.B. Zenon auch aus einfachen Verhältnissen stammten, mussten spätere Soldatenkaiser militärische Erfolge vorweisen, um an der Macht zu bleiben. Wenn ihnen dies nicht gelang - wie bei Romanos IV. Diogenes -, konnte das das Ende ihrer Herrschaft bedeuten. Auch stammten die meisten mittelbyzantinischen Soldatenkaiser (Z.B. Romanos IV. Diogenes, Nikephoros II. Phokas) immerhin aus der Aristokratie, womit sich bei bestimmten Kaisern, wie z.B. Alexios I. Komnenos, die Frage stellt, ob sie überhaupt noch als Soldatenkaiser zu verstehen sind. In spätbyzantinischer Zeit (nach 1204) war das Phänomen nahezu völlig verschwunden. (MS)
2024-01-08