Berliner Uhren

Tisch- und Konsoluhren mit Musikwerk

Besonders in französischen und Schweizer Pendulen, also Tisch- oder Konsoluhren, sind im 18. Jahrhundert häufig kleine Glocken- oder Flötenspielwerke eingebaut worden. An deutschen Fürstenhöfen, so auch bei den Hohenzollern, waren sie sehr beliebt. In Berlin bemühte man sich in der von Friedrich II. protegierten Königlichen Uhrenfabrik ebenfalls um die Produktion solcher luxuriösen Kunstwerke. Der Manufakturdirektor Abraham-Louis Huguenin galt auf diesem Gebiet als außerordentlich geschickt. Seine Mitarbeiter kamen fast ausnahmslos aus der Schweiz und brachten das hierfür erforderliche technische Wissen mit. Doch die Spieluhren mit Vogelgesang, die Automaten und Androiden, also mechanisch bewegte Menschen, fanden in der preußischen Residenz keinen großen Absatz. Auch das Vorbild des Königs, der mehrere solcher in Berlin produzierten Kunstwerke für die Ausstattung seiner Schlösser oder als Geschenke ankaufte, vermochte die Nachfrage nicht zu steigern. Zu teuer waren diese Produkte für den hiesigen Markt. Andere Uhrmacher, wie Christian Ernst Kleemeyer oder Johann Christian Möllinger, lernten daraus und boten wenig später eigene preiswertere Uhren an.

2020-12-03

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