Hannover als Lazarettstadt

Fotografie: Hilfspflegerinnen des Hannoverschen Frauenvereins vor dem Welfenschloss

Das Foto entstammt dem Erinnerungsalbum der Auguste Hesse zum Reservelazarett III/Welfenschloss in Hannover, das während des Deutsch-Französischen Krieges vom 13.08.1870 bis 04.07.1871 in Betrieb war. Das Gruppenbild wurde aufgenommen von dem Fotografen Friedrich Roese, Hannover.
Der Fotograf hat hier im Freien eine Damengruppe bei Kaffee und Handarbeit arrangiert. Lediglich die Anwesenheit des französischen Soldaten links und die Rotkreuzabzeichen, die mehrere Damen an den Schürzen tragen, stören das idyllische Bild.
Bei der Damengruppe handelt es sich um freiwillige Hilfspflegerinnen, die der Hannoversche Frauenverein, der örtliche Zweigverband des Vaterländischen Frauenvereins, für die Lazaretttätigkeit angeworben hatte. Die Hilfsschwestern waren in erster Linie für Haushaltsarbeiten und die Betreuung der verwundeten und erkrankten Soldaten zuständig. Die eigentliche pflegerische Tätigkeit wurde von Diakonissen des Henriettenstiftes ausgeübt, die über eine entsprechende medizinische Ausbildung verfügten. Für schwerere Arbeiten standen Krankenwärter zur Verfügung, zu denen möglicherweise der Mann rechts im Bild gehörte.
Die Freiwilligen entstammten überwiegend den gehobenen Kreisen, was insofern nicht verwunderlich ist, als sich die Masse der Bevölkerung eine ehrenamtliche Tätigkeit gar nicht leisten konnte. Ihre, wenn auch begrenzte Aufgabe, die den Kern der Krankenschwesternarbeit nicht umfasste, bedeutete damals aber schon Neuland für diese Frauen und die Kreise, aus denen sie kamen.

[AF]

(Object from: Historisches Museum Hannover Original entry)

Material /Technique ...

S/W-Fotografie, Karton / fotografiert

Measurements ...

Höhe: 14 cm, Breite: 18 cm

Image taken ...

... Who:

... When:1870-1871

... Where:Welfenschloss 

[Relation to person or institution] ...