Der Krieg im Osten und die deutsche Gesellschaft

Personenkartei „Ausländische Arbeiter“, München, 1940-45

Die in der Kartei ausgeführten Zwangsarbeiter waren beim Reichsbahnausbesserungswerk München-Freimann eingesetzt. Die Mappe beinhält Passfotos von Zwangsarbeiter*innen verschiedener Nationalitäten und ethnischer Zugehörigkeit. Die Mehrheit stammte aus den besetzten sowjetischen Gebieten, hauptsächlich aus der Ukraine und Belarus, und aus Frankreich.
Das Ausbesserungswerk (AW) Freimann der Deutschen Reichsbahn, der Deutschen Bundesbahn bzw. der Deutschen Bahn AG an der Lilienthalallee im Münchner Stadtteil Freimann bestand von 1925 bis 1995. Zuletzt wurden dort Elektrolokomotiven und die S-Bahn-Züge der Baureihe 420 instand gehalten.
Obwohl die meisten Namen und Vornamen in der Mappe ukrainisch sind und obwohl da auch armenische, polnische u.a. andere Namen und Vornamen vorkommen, werden sie alle in der Mappe als "Zivil Russen" bezeichnet. Dies führte später in der deutschen Erinnerungskultur und im aktuellen Diskurs im Bezug auf die NS-Verbrechen in Deutschland dazu, dass man immer noch die gesamte Sowjetunion als "Russland" bezeichnet und daher über eine "historische Verantwortung" Deutschlands gegenüber den Russen spricht, obwohl die meisten Zwangsarbeiter*innen und NS-Opfer in Deutschland aus den besetzen Republiken der UdSSR - Ukraine und Belarus - stammten.

(Object from: Museum Berlin-Karlshorst Original entry)

Material /Technique ...

Karton, Fotopapier

Measurements ...

Länge: 32 ; Höhe: 9,2 ; Breite: 28,5

Created ...

... Who:

... When:1939-1945

... Where:Munich 

Was used ...

... Who:

... When:1939-1945

... Where:Munich 

[Relationship to location] ...

Freimann 

[Relationship to location] ...

Germany 

[Relation to time] ...

1941-1945

...

... Who:

... When:Since November 1994

... Where:Berlin 

...

... Who:

... When:Until November 1994

... Where:Munich 

Literature ...

  • Deutsch-Russisches Museum Berlin Karlshorst (Hrsg.) (2014): Katalog zur Dauerausstellung. Berlin