Deutsche Kriegsgefangene in der Sowjetunion

Selbstgeschnitzte Schachfigur: Großkapitalist, 1944, Krasnogorsk, Sowjetunion

Das Schnitzen von Schachfiguren war eine der Möglichkeiten, dem eintönigen Lageralltag etwas entgegenzusetzen. Schnitzarbeiten waren beliebte Tauschartikel oder Geschenke. In diesem Schachspiel spiegeln die Figuren die weltpolitische Situation des Jahres 1944 wider: die Figuren aus der Welt des Sozialismus spielen gegen die Kapitalisten. Die Figuren aus hellem Holz stellen Arbeiter- und Bauerncharaktere dar und die dunklen Holzfiguren bilden stereotypische Kapitalisten mit Zylinderhüten ab. Auch die Gefahren der kapitalistischen Welt sind in den Bettelfiguren dargestellt. Die Auswahl der Farben ist Teil der Symbolik der Figuren.
Die Schachfiguren wurden von einem unbekannten deutschen Kriegsgefangenen geschnitzt und J. Alexandrow 1944 im Lager Krasnogorsk bei Moskau geschenkt. Alexandrow war im Lager als Dolmetscher tätig und soll sich sehr menschlich gegenüber den deutschen Kriegsgefangenen verhalten haben.

(Object from: Museum Berlin-Karlshorst Original entry)

Material /Technique ...

Holz / handgefertigt

Measurements ...

Länge: 3,4/3,0 cm, Höhe: 7,8/6,0 cm, Breite: 3,2/3,2 cm

[Relationship to location] ...

Soviet Union 

[Relationship to location] ...

Russia 

[Relationship to location] ...

Krasnogorsk, Moscow Oblast 

...

... Who:

... When:Since September 2002

... Where:Berlin 

Literature ...

  • Deutsch-Russisches Museum Berlin Karlshorst (Hrsg.) (2014): Katalog zur Dauerausstellung. Berlin