Im Fokus stehen „Objekte osmanischer Provenienz“ in west- und zentraleuropäischen Sammlungen, also Objekte, die aus dem Machtbereich des Osmanischen Reichs bei seiner größten Ausdehnung im 17. Jahrhundert stammen. Das schließt allerdings explizit Objekte mit ein, die ursprünglich zwar aus dem persischen Reich der Safawiden, dem Mogulreich, dem ehemaligen Einflussgebiet der Mamluken oder den Barbareskenstaaten stammen, aber über die Handels-, Kriegs- oder sonstigen Austauschbeziehungen mit dem Osmanischen Reich in den Westen gelangten. Ausdrücklich eingeschlossen sind auch Gegenstände „osmanischer“ Anmutung, wie sie etwa in Siebenbürgen oder in Venedig für den gehobenen europäischen (und auch osmanischen) Bedarf gefertigt wurden, ohne eben aus dem unmittelbaren Machtbereich des Osmanischen Reiches zu stammen. Der Einbezug ungarischer und polnisch-sarmatischer Stücke bietet sich ebenfalls an.

Ausdrücklich soll auch das Studium von nicht mehr vorhandenen Objekten, die im Lauf der Zeit verloren gegangen sind, einbezogen werden. Darunter fallen vor allem textile Produkte wie Fahnen, Zelte, Kleidungsstücke usw. Deren Bedeutung für die Austauschbeziehungen mit dem Osmanischen Reich ist kaum zu überschätzen, selbst wenn sie meist nur noch über archivalische Quellen nachweisbar sind.