Bildergalerie
Die Bildergalerie im Park Sanssouci ließ Friedrich II. ab 1755 als sein persönliches Museum erbauen und ausstatten. Die große Pracht ihrer 1764 fertiggestellten Innenausstattung ließ Besucher auf die Bedeutung ihres Erbauers schließen. Der König erhoffte sich mit dieser Galerie wohl auch, dass hier jeder seinen Geschmack bilden könne und er damit zur Kultivierung eines Landes beitragen könnte, dessen Kultur er geringschätzte. Der historischen italienischen Malerei kam dabei – neben der flämischen – eine wesentliche Rolle zu. Aber auch römisch-antike und zeitgenössische französische Skulpturen waren wichtiger Bestandteil dieser Galerie.
An der gartenseitigen Außenfassade der Galerie sind über den Fenstern Porträtköpfe derjenigen Künstler angebracht, die Friedrich II. und seine Berater für wichtig hielten, darunter beispielsweise Apelles, Michelangelo, Annibale Carracci und Giorgio Vasari, aber auch Jodocus van Wingen und Rubens. Zwischen den Fenstern weisen Marmorskulpturen auf die Funktion des Gebäudes. Sie stellen Allegorien jener Wissenschaften und Fähigkeiten dar, die der König als Grundlage künstlerischen Schaffens ansahen. Sechs dieser Allegorien wurden von italienische Bildhauern in Potsdam geschaffen.
I. II.
Die Innengestaltung der Galerie erinnert an die Galleria Colonna in Rom, die auch schon das Vorbild für die Bildergalerie im Berliner Schloss gewesen war. Italienischer Marmor und Vergoldungen sind die kostbaren Gestaltungsmittel, die den farbigen Eindruck der Galerie prägen. Einen ganzen Flügel des Galeriegebäudes widmete Friedrich II. italienischer Malerei von der Renaissancezeit bis zum Barock. Der andere große Flügel enthält flämische Malerei, vor allem von Rubens und seiner Schule.
Heute zeigt die Galerie wieder dieselbe Aufteilung, allerdings nicht mehr mit allen von Friedrich II. dafür bestimmten Gemälden. Die im Lauf der Zeit entstandenen Verluste wurden durch möglichst ähnliche Gemälde aus dem Besitz der preußischen Könige ausgeglichen. Dazu gehört auch ein Meisterwerk der italienischen Barockmalerei, der „Ungläubige Thomas“ von Caravaggio.
Bildunterschrift:
I. Annibale Carracci. Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / (CC BY-NC-SA)
II. Potsdam, Park Sanssouci, Bildergalerie, Lange Sicht in den östlichen Galerieflügel. Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Michael Lüder (2005) (CC BY-NC-SA) / F0021056
2019-07-26