Gefallenengedenken
Kein Krieg ohne Tote. Der Deutsch-Französische Krieg war zwar, gemessen an den beiden Weltkriegen, in absoluten Zahlen kein so katastrophales Ereignis. Aber auch dieser Krieg brachte bereits hohe Verluste auf beiden Seiten mit sich. Verwundungen im Kampf, aber auch grassierende Epidemien (etwa Typhus bei der Belagerung von Metz), Erschöpfung und Hunger kosteten tausende das Leben.
Ein Teil dieses Sterbens war sogar in die Heimat verlagert, denn es fand in den Lazaretten statt. Zwar gab man sich die größte Mühe, mit den damaligen medizinischen Möglichkeiten das Schlimmste zu verhüten. Dennoch starben beispielsweise im Reservelazarett III Welfenschloss in Hannover rund 1,8% der dort behandelten deutschen und französischen Soldaten.
Vor diesem Hintergrund entstanden nach dem Krieg die ersten Gefallenendenkmäler für die Toten, die hier in Hannover begraben waren. Soweit die noch erreichbaren Unterlagen es zeigen, dauerte es aber mehrere Jahre, bis man an die Kriegsopfer erinnerte. Und als man Denkmäler setzte, wurde der Tod dieser Männer als notwendiges Opfer für die große Sache dargestellt, für wirkliche Trauer war öffentlich kein Raum.
2020-07-23