Schloss Sanssouci
Schloss Sanssouci nannte Friedrich II. (1712-1786) seine Lieblingsschöpfung, „Ohne Sorge“. Wie vieles bei ihm war es ein Anspruch, der ebenso unerfüllt bleiben musste, wie er von Anfang an im Widerspruch zu seinem eigenen Agieren stand. Als das Schloss ab 1745 auf einem Weinberg von den Toren der Stadt entstand, schienen die natürlichen Voraussetzungen zu einem sorgenfreien Leben gegeben. Allerdings hatte der König fünf Jahre zuvor Schlesien geraubt, dafür bereits zwei Kriege geführt und einen Siebenjährigen noch vor sich. Sodann überwarf sich der egozentrische Bauherr während der Planung mit seinem Künstler-Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (1699-1753). Dieser war von Regeln, Konstruktion und Wirkung eines Gebäudes, jener von Erinnerungen, Bildern und Pragmatismus geleitet. Man stritt sich und sprach eine Weile nicht miteinander. Als das Schloss 1747 eingeweiht wurde, war dennoch und zum Erstaunen vieler eine der schönsten Schöpfungen des europäischen Rokoko entstanden.
2017-10-19