Der preußische Grenadier

Porträt Ferdinand Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel

Ferdinand, ein Bruder des regierenden Herzogs Karl von Braunschweig war im Siebenjährigen Krieg preußischer Generalfeldmarschall und neben Prinz Heinrich von Preußen, einem Bruder des Königs, einer der erfolgreichsten Feldherren. Von größter Bedeutung war er für den mittel- und westdeutschen Kriegsschauplatz. Besondere Verdienste errang er als Sieger von Minden, als welchen ihn auch die rückseitige Beschriftung des vorliegenden Porträts feiert. In Gleims Kriegsliedern wurde Ferdinand rühmend erwähnt und war auch Gegenstand späterer Gedichte. 1766 schied er im Unfrieden mit seinem Schwager Friedrich II. aus der preußischen Armee aus und lebte fortan auf seinem Gut Vechelde, das im Hintergrund seines Altersporträts zu sehen ist. Ferdinand war für seine Volkstümlichkeit und Großzügigkeit geschätzt, insbesondere auch als Förderer der Freimaurerei und der Künste. So gewährte er etwa der mit Gleim eng befreundeten Dichterin Anna Louisa Karsch ein Gnadengehalt. Herzog Ferdinand wurde von dem hannoverschen Hofmaler Johann Georg Ziesenis mehrfach porträtiert. Das Kniestück, das ihn leger sitzend vor der Ansicht von Vechelde darstellt, fand in einigen Repliken und Kopien Verbreitung. Der einstige Kriegsheld zeigt sich in Zivil als Privatier. Säbel und Feldherrenstab sind zwar noch zu sehen, die Hand hält jedoch einen modischen Spazierstock und auf dem Tisch neben ihm verweisen Bücher auf seine musischen Interessen.

(Object from: GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung Original entry)

Material /Technique ...

Öl auf Leinwand

Measurements ...

80 x 66 cm oval (mit Rahmen ca. 114,5 x 91 cm)

Painted ...

... Who:

... When:1770 [circa]

Literature ...

  • Lacher, Reimar F. (2017): "Friedrich, unser Held" - Gleim und sein König. Göttingen