"... und deutsches liest er nicht."

Fabeln

Eigenem Bekunden nach verdankte Gleim die Anregung, Fabeln zu schreiben, dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm (II.), dem nicht zuletzt durch seinen Lehrer Nicolaus Béguelin (dieser wiederum Mittelsmann der literarischen Welt zum Hof) das Verständnis für die deutsche Literatur vermittelt worden war. Gleims Biograph Körte überliefert den genauen Hergang: "Im Winter von 1754 bis 1755 war Gleim in Capitulsgeschäften zu Berlin. […] Außer seinen Geschäftsbesuchen war Gleim auch viel in Gesellschaft mit dem damaligen jungen Prinzen von Preußen. Eine Cousine Gleims, die verwittwete Hauptmann Petri, war Erzieherin des jungen Prinzen, und Beguelin, Gleims Freund, dessen Lehrer. Da er beide oft besuchte, fand er sich oft mit dem jungen Prinzen allein. Einst zeigte ihm dieser Bilder zu La Fontaine’s Fabeln, und fragte ihn: ob er auch Fabeln machen könne? - "Nein!" war die Antwort, "denn es ist nichts schwereres, als Fabeln zu machen." Der Gedanke an diese Frage ward die Ursache aller Gleimischen Fabeln, das Schwere wurde leicht; alle die vorherigen Versuche mißlangen ihm; nun gings besser." (Körte 1811, S. 74). Der erste Teil der Ausgabe 1756/57 ist denn auch an Friedrich Wilhelm (II.) adressiert, ebenso die Ausgabe, die nach 1786 nach dessen Thronbesteigung erschien.
Das vorliegende Exemplar enthält eine handschriftliche Widmung an Ernestine Voß.

(Object from: GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung Original entry)

Material /Technique ...

Druck

Measurements ...

8°, 272 S.

Published ...

... Who:

... When:1786

... Where:Berlin 

Written ...

... Who:

... When:1755 [circa]

... Where:Halberstadt 

[Relationship to location] ...

Prussia 

[Relation to person or institution] ...

Literature ...

  • Lacher, Reimar F. (2017): "Friedrich, unser Held" - Gleim und sein König. Göttingen

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