Die Byzantinischen Kaiser

Kaiser und ihre Mitkaiser

Große und kleine Kaiser auf byzantinischen Münzen

Eine Besonderheit, die auf manchen der byzantinischen Münzen zu beobachten ist, ist die Darstellung mehrerer Personen. Neben Victorien, Engeln, Heiligen und Christus finden sich auch Doppelungen von weltlichen Figuren. Diese Form der Darstellung entspringt der Tradition der Mitkaiser. Mitkaiser sind ein Phänomen, das es schon in römischer Zeit gegeben hat, allerdings handelte es sich bei byzantinischen Mitkaisern nicht immer um designierte Nachfolger. Von den hier ausgewählten Kaisern hatten immerhin acht eigene Nebenkaiser. In einigen Fällen handelt es sich um Söhne oder Brüder, die als designierte Nachfolger schon zu Lebzeiten ihres Vorgängers in den Kaiserrang erhoben wurden, um die Erbfolge zu sichern, so bei Herakleios (Solidus des Herakleios und des Herakleios Konstantinos) und Leon III. (Solidus des Leon III.), die jeweils ihre Söhne schon im Kindesalter als Mitkaiser darstellen ließen, und bei Basileios II. (Histamenon des Basileios II.), der das gleiche mit seinem Bruder tat. Es kam aber auch vor, dass es zu eher unfreiwilligen Nebenkaiserschaften kam. So übernahmen Johannes I. Tzimiskes (Tetarteron des Johannes I. Tzimiskes) und Nikephoros II. Phokas beide den minderjährigen Basilieos II. als Mitkaiser. Aufgrund ihrer schwachen Legitimation als nicht purpurgeborene Kaiser (Kinder eines vorigen Kaisers) mussten sie diesen akzeptieren und stilisierten sich selbst eher zu Regenten (auch wenn Basileios II. auf den Münzen hier nicht zu sehen ist). Ein Extrembeispiel stellt Romanos IV. Diogenes dar, der drei Mitkaiser aus dem Hause Dukas geleichzeitig akzeptieren musste, die auf seinen Münzen auch alle abgebildet sind (Histamenon des Romanos IV.). Auch der letzte der hier gezeigten Kaiser hatte zwei seiner Söhne zu Mitkaisern benannt, die allerdings auf seinen Stavrata nicht mit abgebildet sind. (MS)

2024-01-08

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