Industriekultur in Sachsen

Bergbau

Von Hunten und Menschen – Der Bergbau prägt Sachsen seit rund 850 Jahren. Beginnend mit dem ersten „Berggeschrey“ nach Silberfunden im Raum Freiberg, entwickelte sich eine umfassende Montanindustrie. Insbesondere das Erzgebirge hat Sachsen als Kulturland geprägt. Doch auch im Bergbau vollzog sich der strukturelle Wandel mit zunehmender Technisierung. Wurde das Erz einst mithilfe hölzerner Hunte und rußender Grubenlampen gefördert, kamen später elektrisch betriebene Zugmaschinen und Stirnlampen zum Einsatz.

Es entstanden Traditionen, eine eigene Mentalität und Volkskultur. Noch heute ziehen Bergparaden viele Zuschauer*innen in ihren Bann. Identitätsbildend ist der sächsische Bergbau bis heute, auch wenn er nicht mehr als „Fundament der Gesellschaft“ wahrgenommen wird. Mit der Verleihung des Titel UNESCO-Welterbe wird die einzigartige Kulturlandschaft „Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří“ in ihrer Bedeutung und ihrem touristischen Potential weltweit herausgehoben.

Die Hoffnung auf ein „viertes Berggeschrey“ im Erzgebirge ist nie versiegt, die Rohstoffnachfrage auf dem Weltmarkt und weiterentwickelte Techniken lassen den Erzbergbau derzeit wieder aufleben. Gilt der Steinkohlenbergbau im Raum Zwickau als besondere Facette sächsischer Industrie- und Bergbaugeschichte, liegt seit dem späten 19. Jahrhundert der Schwerpunkt des sächsischen Bergbaus auf der Braunkohlengewinnung, insbesondere in der Lausitz. Hier entstehen aber auch neue Landschaften, die vorrangig zu Freizeitzwecken genutzt werden. In diese Art der Nutzung können die nahezu 400 über den gesamten Freistaat Sachsen verteilten aktiven Bergbaubetriebe durchaus eingebunden werden, spiegeln diese doch anschaulich die geologische Vielfalt in der Region wider.

2020-10-01

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