Hannover und der Deutsch-Französische Krieg

Der Krieg im Bild

Mit Beginn des Deutsch-Französischen Krieges wuchs sofort das Bedürfnis der Bevölkerung, über den Kriegsverlauf nicht nur durch Zeitungen informiert zu werden. Man wollte sich ein Bild machen und dazu dienten, neben den frühen Illustrierten, immer noch die Bilderbogen.

Die hannoversche Druckerei Bühring, Pinter & Curtze (ab Ende 1870 Druckerei August Curtze) entdeckte diesen Markt für sich und trat damit in Konkurrenz zu den bekannten Bilderbogenverlagen wie Kühn in Neuruppin. Der Einstieg in das Geschäft mit Aktualitätenbögen erklärt sich vielleicht daraus, dass es sich bei dem hannoverschen Unternehmen nicht nur um eine Druckerei handelte. Laut Adressbuch war die Firma auch „Korrespondenz-Komtoir für in- und ausländische Blätter“, hatte also Verbindungen, um sich das nötige Bildmaterial zu beschaffen.

Neben den Bilderbogen, die je nach Motiv durchaus auch als Wandschmuck verwendet werden konnten, lieferten natürlich Illustrierte wie „Über Land und Meer“, „Gartenlaube“ oder „Daheim“ vielfältige Eindrücke von den Heerführern und vom Kriegsschauplatz. Das schloss auch Darstellungen zum Soldatenleben mit ein, die naturgemäß im Kontrast standen zu den Schilderungen vom Kriegsschauplatz, wie sie uns beispielsweise in Tagebüchern oder Feldpostbriefen überliefert sind.

2020-07-23

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