Heimat im Krieg 1914-1918

''Gott mit uns'' - Kirchen im Krieg

Das Eintreten für das eigene Land oder Volk wurde zur Pflicht gegenüber Gott, zum nahezu heiligen Akt erklärt. Dafür setzen Kirchen in jedem europäischen Land all ihre Möglichkeiten ein.

"Geliebtes Volk unseres Vaterlandes! Gott ist mit uns in diesem Kampf für Gerechtigkeit, in den wir gegen unseren Willen verwickelt worden sind."
Felix Kardinal von Hartmann
Erzbischof von Köln - 1917

Die evangelische Kirche bildet mit 92,5 % der Gläubigen die größte religiöse Gemeinschaft auf dem Gebiet des heutigen Landes Sachsen-Anhalt. Seit der Reformation übt hier der Landesherr die Leitungsgewalt über das evangelische Kirchenwesen aus. Erst nach dem Ersten Weltkrieg erfolgt die Trennung von Staat und Kirche.

Seit Beginn des Krieges, den viele Christen als "Heiligen Krieg" Deutschlands gegen eine Welt von Feinden verstehen, müssen sich alle Konfessionen den neuen Herausforderungen stellen. Viele Pfarrer werden als Militärgeistliche an die Front geschickt und können in der Heimat oft nur schwer ersetzt werden. Häufig werden nun mehrere Gemeinden von nur einem Geistlichen betreut. Allein in Magdeburg fallen schon im ersten Kriegsjahr 23 Pfarrer, was zu erheblichen Schwierigkeiten in der Gemeindearbeit führt.

In der Heimat organisieren Geistliche Gedenkfeiern für gefallene Soldaten und sind auch an der Ausrichtung nationaler Feste und Feiern beteiligt. Kriegswitwen und -waisen erfahren besondere seelsorgerische Betreuung und erhalten finanzielle Zuwendungen.

Viele Kirchengemeinden werben für die Abgabe von Wertgegenständen zur Finanzierung des Krieges. Der Kirchenleitung in der Heimat ist der stetige Kontakt zu den Soldaten an der Front besonders wichtig.

Im Zentrum vieler Gottesdienste stehen ab 1914 auch Kriegspredigten. Die Geistlichen spendeten dabei Trost und appellieren zugleich an das nationale Engagement der Gläubigen. "Mit Gott für Kirche und Vaterland" bleibt bis zuletzt die Parole zahlreicher, national empfindender Christen, auch wenn sich ab 1917 in einzelnen christlichen Kreisen Widerspruch und Widerstand regt. Die Niederlage 1918 ist dann umso bitterer - viele persönliche Opfer sind nun umsonst gebracht worden.

2016-10-13

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