Marmorpalais
Mit dem Marmorpalais ließ der preußische König Friedrich Wilhelm II. sich ab 1787 von Karl von Gontard, der Italien aus eigener Anschauung kannte, eine an der italienischen Architektur Palladios orientierte Sommerresidenz in malerischer Lage am Heiligen See bauen. Unterhalb der Schloss Terrasse, neben dem Schloss wurde eine Schlossküche in Form eines ruinösen antiken Tempels angelegt, der durch einen unterirdischen Gang mit dem Schloss verbunden ist.
I. II.
An der Innenausstattung waren neben dem Berliner Architekten Karl Gotthard Langhans, der sich an italienischen Vorbildern orientierte, italienische Künstler wie der Maler Bartolomeo Verona beteiligt. Den Architekten Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff und seine Maitresse Wilhelmine Enke schickte der König eigens nach Italien um Kunstwerke für die Ausstattung einzukaufen. Sie konnten dort zahlreiche Marmorkamine und antike Skulpturen erwerben.
Erst nach dem Tod von Friedrich Wilhelm II. 1797 wurden die innen noch nicht fertig gestellten Seitenflügel des Schlosses von König Friedrich Wilhelm IV. zwischen 1843 und 1848 ausgestaltet. Er liebte Italien und ließ die zu den Flügeln überleitenden Viertelkreisbögen mit Dekorationen ausmalen, die an die von Raffael entworfenen Malereien in den Loggien des Vatikan erinnern. [Franziska Windt]
Bildunterschrift:
I. Potsdam, Neuer Garten, Küche. Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Leo Seidel (2016) (CC BY-NC-SA) / F0088168
II. Potsdam, Neuer Garten, Marmorpalais, nördliche Verbindungsgalerie. Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Celia Rogge (2018) (CC BY-NC-SA) / F0100305
2019-07-25