Brandenburger Fotografinnen und Fotografen

Amateurfotografie

 

Im Grunde waren die frühen Fotograf*innen allesamt Amateure, zumal die Fotografie an sich vor allem experimentell zu begreifen war. Eine Zäsur bildete hier sicherlich das 1902 verabschiedete preußische Gesetz, das alle Lichtbildner*innen zu Handwerker*innen mit entsprechenden Pflichten und einer Ausbildungsverordnung erklärte. Die Faszination für das neue Medium blieb dennoch bei Laien ungebrochen. Wer sich das zunächst äußerst kostspielige Fotoequipment leisten konnte, stieg schon im 19. Jahrhundert in die Fotografie ein. Chemische Betriebe und Hersteller von Fototechnik- und Zubehör erkannten allerdings schnell das neue Marktsegment und sorgten für die Entwicklung von laientauglichem Fotobedarf. Neben dem/der ambitionierten Fotoamateur*in, die ein tiefergehendes Interesse an Fototechniken und -gerät mitbrachte, gab es auch fotografische Laien, salopp gesagt „Knipser“, die sich nicht mit technischen Details aufhalten wollten.


Dass auch Amateur- oder Laienfotografie in eine Museumssammlung aufgenommen wird, hat ganz unterschiedliche Gründe. Oft sind die Bilder von historischer Relevanz. Nicht selten besteht aber auch ein biografischer Bezug zwischen Fotograf*in und dem Museum, wie bei den hier vorgestellten Karl Jahn und Karl Groß. Karl Jahn war unter anderem Begründer eines „Fotozirkels des Kulturbundes“ in der Westprignitz. Solche Amateurfotogruppen bilden ein weitgehend unerschlossenes Feld in der historischen Forschung.

2019-05-24