Carl Nürrenbach
Carl Wilhelm August Nürrenbach kommt am 23. Juli 1874 als zweiter Sohn von Elisabeth Nürrenbach, geb. Neumann, in Potsdam zur Welt. Der Vater Carl Nürrenbach, ein erfolgreicher Seifenfabrikant und Hoflieferant, stirbt bereits ein Jahr nach der Geburt seines Sohnes im Alter von 36 Jahren. Während sich der ältere Bruder Julius um die Geschäfte der Seifenfabrik kümmert, beginnt Carl um 1890 eine Fotografenausbildung im Atelier „Bunzel & Sohn“ in Berlin. Nach Abschluss der Gesellenprüfung absolviert er seine Wanderjahre in Würzburg, Dresden, Hamburg und Schwerin. Zurück in Potsdam, arbeitet er zunächst bei Hoffotograf Hermann Selle.
Zwischen 1893 und 1902 gründet Carl Nürrenbach sein eigenes „Photographisches Atelier“ in der Brandenburger Straße 7 in Potsdam. Nach seiner Heirat mit Martha Sturm am 20. Juni 1903 zieht das Ehepaar in die zentral gelegenen Schloßstraße 5 um, wo sich nun auch das Atelier befindet. Hier wachsen ihre gemeinsamen Kinder Kurt (geb. 1904), Editha (geb. 1905) und Ilse (geb. 1907) auf. Am 1. Dezember 1917 nimmt sich Carl Nürrenbach im Alter von 43 Jahren das Leben. Seine Witwe Martha verkauft 1922 das Haus, heiratet erneut und zieht mit den Kindern nach Norderney.
Carl Nürrenbach deckte mit seiner Arbeit das typische Spektrum eines Berufsfotografen seiner Zeit ab: Porträtaufträge, Stadtansichten, dazu ein Postkartenverlag und ab 1912 der Verkauf von Fotobedarf. Die starke Konkurrenz unter den Potsdamer Fotografen – 1903 waren allein in Potsdam Stadt 21 Fotoateliers eingetragen – ließen Nürrenbach andere Blickwinkel auf die Potsdamer Sehenswürdigkeiten suchen, und finden. Ein besonderes Augenmerk verdienen darüber hinaus die zahlreichen Porträtaufnahmen, die Nürrenbach von seinen Kindern anfertigte. Hier sind seine Aufmerksamkeit für und die Nähe zu den Kindern spürbar.
Die auf verschiedenen Wegen ins Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte gelangten Arbeiten des Fotografen umfassen vorwiegend original Silbergelatineabzüge, ein Album sowie etliche Glasnegative.
2019-04-30