Heimatfront
Je mehr der Krieg an der Front zu einer Materialschlacht wurde und je mehr Verletzte und Todesopfer der Krieg forderte, desto näher rückte der Krieg an die Menschen in der Heimat heran. In den pfälzischen Städten waren verwundete Soldaten selbstverständlicher Bestandteil des Straßenbildes, das ohnehin von einem hohen Anteil an Militärpersonen geprägt war. Frauen und zum Teil sogar Kinder wurden auf bis dahin typische Männerarbeitsplätze in der Industrie verpflichtet. Die Lazarette stellten zahlreiche freiwillige Sanitätshelferinnen ein. Bald waren Lebensmittel und etliche Waren des täglichen Bedarfs der Zwangsbewirtschaftung unterstellt. Viele Dinge gab es nur noch auf Bezugsschein. Insbesondere in den Städten der Pfalz herrschte ab 1915 Lebensmittelknappheit, die sogar zu vereinzelten Hungerrevolten führte. Das gesamte zivile Leben ordnete sich auch fern der Front ganz dem Krieg unter.
2019-05-03