Brandenburgisches Glas

Brandenburgische Farbgläser des 17. und 18. Jahrhunderts

Durchgefärbte Hohlgläser und Rezepte für deren Herstellung sind in Fülle in Johann Kunckels (um 1635–1703) Hauptwerk "Ars Vitraria Experimentalis, oder Vollkommene Glasmacher-Kunst" überliefert. Zeitweise hatte er das Privileg für Rubin- und anders gefärbtes Glas inne. 

Die Färbung der Glasmasse wird durch eine Beimengung von Metalloxiden erzielt: Blau durch Kobalt, Grün durch Kupfer, Rot durch Kupfer bzw. Gold, Gelbbraun oder Blaugrün durch Eisen, Braun durch Mangan und Kupfermonoxid ergibt Smaragdgrün. Das opake Milch- oder Porzellanglas, das in Potsdam erstmals 1678 dokumentiert ist, färbte man durch Beimengung von Knochen- oder Hirschhornasche. Durch die unterschiedliche Rationierung der Zutaten und die gezielte Steuerung der Ofenatmosphäre konnten neben den Grundfarben zahlreiche Zwischentöne erreicht werden. In einigen Fällen entstand die Färbung erst nach abermaliger Erwärmung des Werkstücks. Eine Fülle neuer Farben brachte die Zechliner Glashütte um 1800 erfolgreich durch Erneuerung und Weiterentwicklung bestehener Verfahren auf den Markt. 

 

2022-09-15

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