Kulturleben
In den 1920er Jahren erlebten der Jazz, das Kabarett und das exprimentelles Theater in den Großstädten eine ungeahnte Blüte. Auch die moderne Literatur, die Architektur, das Design, die Musik und die Bildende Kunst suchten nach neuen, avantgardistischen Ausdrucksformen. Die Abkehr von der erstarrten Lebens- und Formenwelt des Wilhelminismus war radikal. Die Avantgarde war vor allem in den Großstädten wie Berlin oder München vertreten. Das Leben dort mit all seinen Extremen fand Ausdruck in Gemälden der Maler, die sich dem Expressionismus oder der Neuen Sachlichkeit verpflichtet fühlten. Die Avantgarde der Großstädte dringt nur langsam in die Provinz. So wählen in der Pfalz Künstler wie Alfred Haueisen, Gustav Ernst, Friedrich Jossé und Daniel Wohlgemuth vielfach noch eine impressionistische und idyllische Darstellung von Orten und Landschaften ihrer Umgebung. Die Wahl harmloser Themen und Motive war vielleicht auch durch die schwierige wirtschaftliche Situation während der Zeit der französischen Besatzung bis 1930 geprägt.
2019-05-07