Handwerk in Brandenburg

Tradition und Alltag im Handwerk

Gesellschaftlicher Status, Zunft- und Innungswesen, Familienbetriebe

Mit der Entwicklung der mittelalterlichen Städte und Märkte wuchs auch die Möglichkeit, durch handwerkliche Spezialisierung lukrative Berufszweige zu etablieren, die zuvor nur als Nebentätigkeit in den bäuerlichen Siedlungen ausgeübt wurden. Auch dienstleistungsorientiertes Handwerk, wie beispielsweise Friseure oder Wäscherinnen, bedienten nun eine gesteigerte Nachfrage.
Damit einhergehend wuchs sowohl das Ansehen der Handwerker, aber auch die Konkurrenz untereinander. Als rigide geführtes Regulativ, zur Stärkung und Schutz der Gruppe und natürlich zur Repräsentation des gesellschaftlichen Status, bildeten sich Gilden, Zünfte und später Innungen.
Genauso ist das Handwerk im Betrieb deutlich hierarchisch strukturiert. Lehrlinge, Gesellen und Meister, waren - angepasst an die gesellschaftlichen Wandlungen - in ihrer jeweiligen Zeit immer klar definiert. Eine weitere statusbildende Eigenschaft ist der Familienbetrieb. Ein über viele Generationen geführtes Handwerk, wurde und wird allgemein als Qualitätsmerkmal gewertet.

2016-12-27