Neues Palais
„Fanfaronnade“, Angeberei nannte Friedrich II. (1712-1786) das Neue Palais, und er tat alles, dass der Bau diesem Ausspruch auch gerecht wurde. Als Quartier für Verwandte und Gäste gedacht, gehen die Planungen bis in die Zeit vor dem Siebenjährigen Krieg zurück. Damals sollte das Palais noch in der Achse von Schloss Sanssouci am Ufer der Havel entstehen. Nach dem Krieg, der Preußen ausblutete, aber zur Großmacht erhob, wollte Friedrich zeigen, dass dieses Land noch nicht am Ende ist, und zugleich die darniederliegende Wirtschaft ankurbeln. Nach Plänen Johann Gottfried Bürings (1723-nach 1788) und später Carl von Gontards (1731-1791) entstand von 1763 bis 1769 ein Riesenbau von 220 Meter Länge, einer Kuppel von 55 Meter Höhe, mehr als 200 Räumen, vier Festsälen und einem Theater. Allein am Hauptbau sind 267 überlebensgroße Statuen und an den kleinen Seitenflügeln 196 Putten verteilt. Gegenüber entstanden zugleich als grandiose Kulisse die Communs mit einer Kolonnade und einem Triumphtor.
2017-01-10