Die Berliner Märzrevolution 1848 und der Friedhof der Märzgefallenen2

Die Berliner Märzrevolution 1848 und der Friedhof der Märzgefallenen

Hier finden Sie die Namen und weitere biographische Daten aller Personen, die durch die Berliner Barrikadenkämpfe am 18. und 19. März 1848 zu Tode kamen.

1848/49 erfasste eine revolutionäre Welle große Teile Europas. Bei den Aufständen ging es den Menschen um Demokratie, Freiheitsrechte, soziale Gerechtigkeit und nationale Einheit. Dabei war Berlin neben Paris und Wien die dritte wichtige Revolutionsmetropole Europas. Hier fanden am 18. und 19. März 1848 Barrikadenkämpfe statt, an denen sich mehrere Tausend Berliner:innen beteiligten. Rund 300 Revolutionär:innen verloren ihr Leben. Die meisten von ihnen stammten aus besitzlosen Schichten und waren noch sehr jung. Auch einige Frauen und jüdische Menschen waren unter den Gefallenen. Vier Tage später wurden viele auf dem dem eigens angelegten Friedhof der Märzgefallenen bestattet. Bei dem „Staatsbegräbnis von unten“ nahmen 100.000  Menschen teil, circa ein Viertel der Berliner Bevölkerung. Ungewöhnlich war, dass auf dem Friedhof der Märzgefallenen Menschen unterschiedlicher Bekenntnisse gemeinsam bestattet wurden. Die offiziell 25 gefallenen Soldaten wurden entgegen anfänglicher Pläne nicht auf dem Friedhof der Märzgefallenen bestattet. Ihre Gräber finden sich auf dem Invalidenfriedhof. Auch die Angehörigen einiger Revolutionär:innen wählten Bestattungen auf anderen Friedhöfen, sodass sich schließlich 255 Gräber auf dem Friedhof der Märzgefallenen befanden.

Die nachfolgende Sammlung umfasst, soweit vorhanden, die Namen und weitere biographische Daten aller Märzgefallenen von 1848 in Berlin. Zu den biografischen Daten der einzelnen Personen gelangen Sie auch über die verlinkte Karte am Ende dieser Seite, welche die letzten Wohnorte der Revolutionär:innen anzeigt.

Für die Datenbank wurden sämtliche überlieferten archivalischen Quellen und insbesondere die Akten des Generalbüros des Magistrats von 1848 ausgewertet. Außerdem wurden zeitgenössische Zeitungen, Revolutionsberichte und Quellen vergleichbarer Provenienz gesichtet. Die Quellenangaben (der Hauptquellen) werden wie folgt abgekürzt: 

ÜF: Übersicht der in Berlin gefallenen Freiheitskämpfer vom 1. April 1848, in: LAB, A Rep. 001-02, Nr. 2441.
VNF: Verzeichnis der nachträglich an den erhaltenen Wunden verstorbenen und bestatteten Freiheitskämpfer, ca. September 1848, in: LAB A Rep. 001-02, Nr. 2441.
VZ: Verzeichnis der auf dem Friedhof im Friedrichshain bestatteten Personen, 1939, in: Landesarchiv Berlin, Bibliothek 4552. 
Dei: Deichmann, Friedrich Wilhelm: Vollständiges Verzeichniß von sämmtlichen im Friedrichs-Haine Beerdigten, welche als Opfer für die Freiheit am 18. und 19. März 1848 in Berlin gefallen sind, [Berlin 1848], Voltext online.
Ku: Hoppe, Ruth und Jürgen Kuczynski: Eine Berufs- bzw. auch Klassen- und Schichtenanalyse der Märzgefallenen 1848 in Berlin, in: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte, Bd. 4, 1964, S. 200–276.
Lo: Locomotive, Zeitung für politische Bildung des Volkes, Berlin, 23. und 25. September 1848.
Ha: Hachtmann, Rüdiger: Berlin 1848, Eine Politik und Gesellschaftsgeschichte der Revolution, Berlin 1997.
Wa: Warnecke, Heinz: Die 1848er Märzgefallenen im Friedrichshain (= Friedrichshainer Hefte), Berlin 2005.
 

2023-06-26

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