Anton Graff - Meisterporträts in Original, Kopie, Druck

Johann Gerhard Huck

In dem Schaffen Johann Gerhard Hucks (um 1759-1811) stehen Porträtreproduktionen neben Stichen nach Alten Meistern; auch porträtierte er nach der Natur und erbrachte als Historienmaler beachtliche Leistungen. Während sich der Kupferstich im dritten Drittel des 18. Jahrhunderts an Johann Georg Wille in Paris und Georg Friedrich Schmidt in Berlin orientierte und der Schabstich in Deutschland vor allem durch Johann Jakob und Johann Elias Haid vertreten wurde, wandte sich Huck in den frühen 1780er Jahren nach England, wo die Schabkunst, die daher auch als ‚englische Manier‘ bezeichnet wurde, erneuert worden war. Er scheint bei der Auswahl der Porträts, die er reproduzierte, in besonderem Maße auf deren künstlerische Qualität geachtet zu haben und nicht nur auf die Bedeutung der dargestellten Persönlichkeit. Von Graff stach er zwei Meisterwerke: die Bildnisse des Hildesheimer Kunstsammlers Moritz von Brabeck, der auch zu den Initiatoren des Dessauer Grafikverlags "Chalcografische Gesellschaft" gehörte, in dem der Schabstich erschien, sowie des Hamburger Domherrn, Juristen und Schriftstellers Friedrich Johann Lorenz Meyer.
Huck zeigt sich mit seiner Schabtechnik, die auch in ihrer Neigung zur Dramatisierung ihre englische Schulung verrät, auf der Höhe der Zeit.

2012-12-04

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