Industriegeschichte Ludwigsfelde

3.1.2.1.5 Resümee über das Gesamtvorhaben

Autor: Karl-Heinz Winterfeld

Kurzdarstellung einiger wesentlicher Daten

Produktionsanlauftermin 01.07.1965

Die Vorbereitung und Realisierung des Investitionsvorhabens LKW W50 konzentrierte sich vor allem auf die Sicherung des Produktionsanlauftermines am 01.07.1965
Das Gesamtvorhaben wurde 1970 mit insgesamt 290 Mio Mark abgeschlossen. Das Vorhaben wurde vom
GAN (Generalauftragnehmer) BMK-OST geleitet.
Der VEB IWL war der Investitionsauftraggeber und gleichzeitig technologischer Projektant und HAN (Hauptauftragnehmer) Ausrüstungen.
Als Generalprojektant war der VEB Projektierung Fahrzeug- und Landmaschinenbau Berlin eingesetzt .
Der Investitionsträger VEB IWL bildete einen Direktionsbereich, der gleichzeitig als HAN Ausrüstungen
Vertragspartner des GAN war. In diesem Direktionsbereich waren 65 Leiter der Ausrüstungsobjekte und
Versorgungsobjekte mit ihren Mitarbeitern zusammengefasst.
Zum Zeitpunkt der höchsten Konzentration waren auf der Baustelle tätig:
    1964      670 Werktätige Bauhauptgewerke
                  260 Werktätige Baunebengewerke
    1965      950 Werktätige Bauhauptgewerke
                  400 Werktätige Baunebengewerke
Dazu kamen für Versorgung und Ausrüstungen (vornehmlich 1965) 59 Montage- und Ausrüstungsbetriebe, darunter 7 Betriebe aus dem nichtsozialistischen Wirtschaftsgebiet (NSW) mit insgesamt durchschnittlich
800 Werktätigen auf der Baustelle, z.B. von Renault für die Realisierung der Fahrerhausschweißerei.
Außerdem wurden 18 Transport- und Montagehilfsbetriebe vertraglich verpflichtet und eingesetzt.
An Erdmassen wurden allein für das Hauptprojekt Montagehalle (Halle 142) insgesamt bewegt:                                                                                                                                                                                                    405.000 m³
An Beton wurden verarbeitet isgesamt:            35.000 m³
davon für die Pressenhalle:                                    7.000 m³
An Rohrleitungen für Heizung, Gas und Wasser im Durchmesserbereich 15-220 mm
wurden insgesamt verlegt:                                       55 km

Einstellung der Produktion des Motorrollers am 31.12.1964

Zur Beherrschung des Vorbereitungs- und Realisierungsprozesses wurde die Produktion des Motorrollers am 31.12.1964 eingestellt.
Alle Leitungskräfte, Mitarbeiter und Werktätige wurden auf die Sicherung des Anlauftermines konzentriert.
Ein zweiter wesentlicher Punkt im Realisierungsablauf war die Einführung der sogenannten 2-Geschossmontage im IV. Quartal 1964 für Versorgungsanlagen und Ausrüstungen. Diese Methode in Verbindung mit einem vom GAN geführten komplexen, auf Schwerpunkte konzentrierten Wettbewerb waren die wesentlichen Voraussetzungen für die Konzentration der Kräfte und termingemäße Realisierung des Vorhabens.

2022-10-28