Industriegeschichte Ludwigsfelde

3.1.8.13 Einsatz von Schweißrobotern in der Fahrerhausfertigung

Autor: Werner Hellmuth

Ausgangssituation und Zielstellung

Zielstellung war, in der Teileschweißerei der Fahrerhausfertigung für Fahrerhauslängsträger die aufwändige Handarbeit zu reduzieren.
Das Bereitstellen der Paletten mit Teilen an der Schweißvorrichtung, Entnehmen der Teile und in der Schweißvorrichtung Positionieren und Spannen und nach dem Schweißen von Hand diese wieder zu Entnehmen und abzulegen, von der eigentlichen Schweißzeit abzukoppeln.
Die Anteile dieser Hilfszeiten nahmen 50% der Vorgabezeiten ein.
Nachteilige Merkmale solcher Handschweißarbeiten waren Qualitätsschwankungen und körperlich schwere Arbeiten.

Lösung

Importiert und eingesetzt wurde eine MAG-Schweißroboteranlage der Firma CLOOS.
Die Anlage bestand aus einem Schweißroboter ROMAT 76 in Drehgelenkbauweise, der auf einen C-Ständer in hängender Position montiert war.
Im Arbeitsbereich des Roboters befanden sich zwei Werkstück-Positioniereinrichtungen auf einem Rundschalttisch.
Es ergab sich so ein Robotersystem mit 8 Freiheitsgraden, der einen optimalen Einsatz für die Schweißaufgaben
ermöglichte.
Besondere Merkmale waren dabei :
- höhere Scheißgeschwindigkeiten gegenüber Handschweißen
- Sensortechnik zur Nahtsuche und Nahtverfolgung
- Ausgleich von Werkstücktoleranzen
- Einsatz der Impulsschweißstromtechnik zum energiesparenden, spritzerarmen Schweißen
- Einfache Programmierung und Bedienung

Durch den Einsatz dieser Anlage wurde der Arbeitsgang Schweißen von Fahrerhauslängsträgern automatisiert und eine deutliche Fertigungszeiteinsparung erreicht.
Es wurden entscheidend die Arbeitsbedingungen durch die automatische Positionierung der Einzelteile verbessert sowie die schwere körperliche Belastung beim Schweißen abgeschafft.

Ökonomische Ergebnisse

- Die Einsparung betrug 3,6 Arbeitskräfte
- Zuwachs an Industrieller Warenproduktion 4,5 Mio. DDR-Mark
- Zuwachs an Nettoproduktion 265 TM

2022-11-16