Geliebt, umstritten, verloren, wiederentdeckt.

Eisenhüttenkombinat Ost

Ein Werk bekommt eine Stadt

1950 wurde mit dem Bau des riesigen Komplexes begonnen, der erste Hochofen im „Hüttenwerk Hermann Matern“ eröffnete 1951. 1953 erfolgte die Umbenennung in „Eisenhüttenkombinat J. W. Stalin“, der zugehörige Wohnort heißt Stalinstadt. Bis 1955 entstehen fünf weitere Hochöfen. 1963 erfolgte im Zuge der Entstalinisierung die Umbenennung in „Eisenhüttenkombinat Ost“. Bis zu 16.000 Beschäftigte arbeiten im Kombinat. 1990 wird das Kombinat in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, 1994 folgt der Verkauf an ein belgisches Unternehmen. In diesen Jahren bangen Tausende von Menschen um ihre Arbeitsplätze. 2001 arbeiteten noch knapp über 3.000 Menschen für das Unternehmen. Dieses gehört seit 2002 zum indischen Arcelor-Konzern, seit 2006 lautet der Name Arcelor Mittal Eisenhüttenstadt GmbH. Das „EKO“ ist nach wie vor wichtigster Arbeitgeber in Eisenhüttenstadt.

Wer baute hier?

Wann wurde gebaut?
Frühe 1950er Jahre

Wer nutzte den Ort?
Arbeiterinnen und Arbeiter

Schlagworte:
Ikone, Wahrzeichen, DDR, Alltagskultur, Politik, Denkmalschutz, Nostalgie-Ort

2022-05-24

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