Archäologie der anhaltischen Fürsten

Friedrich Wilhelm Hosäus (1827 - 1900)

Friedrich Wilhelm Hosäus (7.9.1827 Dessau - 17.7.1900 Dessau)

F. W. Hosäus war der erste Vorsitzende des Anhaltischen Geschichtsvereins zu Dessau und erwarb sich hierbei besondere Verdienste um die frühe archäologische Forschung in Anhalt. Zugleich oblag ihm die fachliche Betreunug der Großkühnauer Landessammlung.
Hosäus wirkte zunächst als Theologe und Bibliothekar in Dessau. Neben landesgeschichtlichen Studien widmete er sich im Rahmen seiner Tätigkeit im Verein für Anhaltische Geschichte uns Altertumskunde auch zunehmend antiquarischen Fragestellungen.
1878 veröffentlichte er in den "Mitteilungen des Vereins für anhaltischen Geschichte und Altertumskunde" - der einzigen in Anhalt, welche seinerzeit archäologische Artikel herausbrachte, seine Materialsammlung " Die Altertümer Anhalts". Diese geht zum Teil auf offizielle Angaben der Behörden zurück, wie sie nach dem Erlass von 1845 durch Formulare und Rundschreiben seit 1852 angefordert wurden; zum Teil handelt es sich um Wiederholung des bereits von Beckmann, Lindner u.a. Berichteten. Das nach Kreisen und Orten geordnete Inventar ist aus heutiger Sicht mangels präziser Angaben zu Fundumständen und genauerer Beschreibung der Fundobjekte kaum auszuwerten. Wertvoller sind Angaben zu obertägig sichtbaren archäologischen Geländedenkmalen.

Eine zweite wichtige Veröffentlichung aus der Feder Hosäus‘ in den Mitteilungen (1886) betrifft die Beschreibung der neu gegründeten Landessammlung Großkühnau. Auch hier sind die Angaben leider wenig präzise, geschlossene Funde wurden nicht berücksichtigt. Allerdings stellt diese Veröffentlichung gemeinsam mit der Abschrift des Kataloges der Sammlung (um 1906) neben den wenigen erhaltenen Funden das einzige Zeugnis zur frühen archäologischen Sammeltätigkeit in Anhalt dar.

2016-10-13