Museum Berlin-Karlshorst - Blick in die Dauerausstellung

Sowjetische Kriegsgefangene

Etwa 5,7 Millionen Angehörige der Roten Armee gerieten in deutsche Kriegsgefangenschaft. 3,3 Millionen von ihnen starben. Für ihren Transport, ihre Verpflegung, Bekleidung, Unterbringung und Behandlung war die Wehrmacht verantwortlich. Sie verweigerte den sowjetischen Kriegsgefangenen, im Gegensatz etwa zu anderen, die völkerrechtlichen Standards. Viele gefangengenommene Soldaten der Roten Armee wurden erschossen. Die meisten verhungerten, erfroren oder starben an Seuchen. Erst der wachsende Bedarf an Arbeitskräften in der deutschen Rüstungsindustrie verbesserte ihre Lage ab 1942 ein wenig. Kriegsgefangene wurden auch als Arbeitskräfte im besetzten Gebiet und in bewaffneten einheimischen Verbänden eingesetzt.

Deutsche Soldaten umringen eine sowjetische Soldatin, Sowjetunion, ohne Datierung (Amateurfotograf Roland Koltzer, Museum Berlin-Karlshorst)

Weibliche Angehörige der Roten Armee wurden als besonders fanatisierte »Flintenweiber« verachtet. Einzelne Oberbefehlshaber ordneten ihre sofortige Tötung an. Einen großen Teil der weiblichen Gefangenen übergab die Wehrmacht der Sicherheitspolizei, die die Frauen meist in Konzentrationslager brachte.

Sowjetische Kriegsgefangene in einem Lager bei Gshatsk, Gebiet Smolensk, Dezember 1941 (Amateurfotograf Albert Dieckmann, Museum Berlin-Karlshorst)

Originaltitel : »Ein jüd. kommissar schaufelt sein eig. Grab«, sowjetunion, ohne Datierung (Museum Berlin-Karlshorst, Fotograf unbekannt)

 

2021-04-26

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