Museum Berlin-Karlshorst - Blick in die Dauerausstellung

Museum Berlin-Karlshorst - Blick in die Dauerausstellung

Objekte der Dauerausstellung aus der Sammlung Museum Berlin-Karlshorst

Seit Mitte 2020 beschäftigt sich das Deutsch-Russische Museum Berlin-Karlshorst mit der Digitalisierung der Sammlung, die bereits rund 17.000 Objekte umfasst. Das Ziel der Digitalisierung ist, die Sammlungstätigkeit des Museums, die zum großen Teil „hinter den Kulissen“ stattfindet, für das Publikum sichtbar zu machen. Ebenso soll die digitale Verfügbarkeit der Objekte, Fotografien und Dokumente der Sammlung den Zwecken der Forschung und Bildung dienen.

Hier präsentieren wir die ersten Ergebnisse der Digitalisierung, die thematisch an die aktuelle Dauerausstellung gebunden sind.

Der Zweite Weltkrieg begann am 1. September 1939 mit dem deutschen Überfall auf Polen. Er endete am 8./9. Mai 1945 in Europa, am 2. September 1945 in Asien. Nie zuvor wurden bei einem Krieg mehr Menschen getötet und größere Zerstörungen angerichtet. Dies gilt insbesondere für den Eroberungs- und Vernichtungskrieg, den das Deutsche Reich seit dem 22. Juni 1941 gegen die Sowjetunion führte.

Mit dem Akt der bedingungslosen Kapitulation im heutigen Museumsgebäude endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Am 8. Mai 1945 unterzeichnete das Oberkommando der deutschen Wehrmacht vor den Vertretern der vier Alliierten im großen Saal des Offizierskasinos der Wehrmachtspionierschule die bedingungslose Kapitulation.

Ort der bedingungslosen Kapitulation, Berlin-Karlshorst, 8. Mai 1945 (Timofej Melnik, Museum Berlin-Karlshorst)

Von 1945 bis 1949 residierte im Gebäude der Chef der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD). Nach der Nutzung für unterschiedliche Zwecke durch das sowjetische Militär wurde 1967 hier die "Historische Gedenkstätte - Das Museum der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland" eröffnet. 1986 wurde es in "Museum der bedingungslosen Kapitulation des faschistischen Deutschlands im Großen Vaterländischen Krieg" umbenannt und bestand bis 1994.

Mit dem Abzug der russischen Truppen der ehemaligen Sowjetunion wurde der Verein Museum Berlin-Karlshorst e.V. gegründet. Am 10. Mai 1995, zum 50. Jahrestag des Kriegsendes in Europa, eröffnete das "Deutsch-Russische Museum Berlin-Karlshorst". Im Jahr 2013 wurde die neue überarbeitete Dauerausstellung "Deutschland und die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg" der Öffentlichkeit präsentiert.

Das Fundament unserer Sammlung wurde ebenfalls gelegt, als die ehemaligen sowjetischen Truppen 1994 Deutschland verließen. Russland wurde zum offiziellen Nachfolgerstaat der Sowjetunion, die aus 15 Republiken bestand. Unentgeltlich als Dauerleihgabe vom Eigentümer, dem Zentralen Museum der Streitkräfte in Moskau, konnte ein Großteil der Objekte des vormaligen sowjetischen „Kapitulationsmuseums“ (1967-1994) übernommen werden.  Seither wird die Sammlung fortwährend ausgebaut. Seit der Mitte der 1990er Jahre spielen auch weitere Partnermuseen in der Ukraine und Belarus, Deutschland und Russland eine wichtige Rolle dabei.

Die besonderen Sammlungsschwerpunkte liegen auf dem deutschen Vernichtungskrieg in der Sowjetunion 1941-1945 und der sowjetischen Verteidigung, auf der sowjetischen Präsenz in Ostdeutschland in der Nachkriegszeit und speziell auf der Geschichte der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD) sowie zunehmend auf den Erinnerungskulturen in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion.

Die Sammeltätigkeit des Museums hat sich auch im Laufe der vergangenen 27 Jahre verändert. Laut ICOM (Internationaler Museumsrat) ist die Aufgabe der Museen und deren Sammlungen, materielle und immaterielle Zeugnisse von Menschen und ihrer Umwelt zu beschaffen, zu bewahren, zu erforschen, bekannt zu machen und auszustellen. Auf diesen drei letztgenannten Aufgaben liegt der Fokus in der digitalen Sammlungsarbeit des Museums Berlin-Karlshorst.

Die Dauerausstellung "Deutschland und die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg" und die historischen Räume werden hier aus Sicht der museumseigenen Sammlung gezeigt, d.h. im Mittelpunkt dieser digitalen Präsentation stehen die eigenen Objekte des Hauses, die fürs Publikum im Museumsgebäude und auf dem Außengelände ausgestellt sind.

 

2022-06-13

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