Hannover als Lazarettstadt

Holzstich: „Damenbazar im königlichen Residenzschlosse zu Hannover zum besten verwundeter und erkrankter Krieger“

Bei dem Bild handelt es sich um einen Holzstich nach einer Zeichnung von Carl Grote. Das Bild erschien begleitend zu einem Artikel in der „Illustrierten Zeitung“ Nr. 1439 vom 28. Januar 1871.
Dargestellt ist ein Wohltätigkeitsbasar, der vom 14.-17.11.1870 im Leineschloss abgehalten wurde. Der Basar wurde veranstaltet auf Initiative der Frau des Oberpräsidenten der preußischen Provinz Hannover, Gräfin Anna zu Stolberg-Wernigerode, die zugleich Vorsitzende des Vaterländischen Frauenvereins in Hannover war. Der Basar diente der Sammlung von Hilfsgeldern für die Opfer des Deutsch-Französischen Krieges. Die im Bild dargestellte große Beteiligung der oberen Bevölkerungsschicht erbrachte unterm den Strich rund 6400 Taler.
Der zugehörige Artikel pries nicht nur den deutschen Patriotismus und die siegreichen Truppen. Ebenso herausgestellt wurde der Einsatz der deutschen Frauen bei der Verwundeten- und Krankenfürsorge, die deutsche Soldaten wie auch die kriegsgefangenen Franzosen einschloss.
Ganz besonders erwähnenswert schien dem Verfasser aber die Tatsache, dass ein solch bedeutender Wohltätigkeitsbasar ausgerechnet in Hannover stattfand, das erst vier Jahre zuvor von Preußen annektiert worden war. Tatsächlich war die Provinz Hannover bei Ausbruch des Krieges unter Kriegsrecht gestellt worden, denn man fürchtete, dass welfische Kreise den Krieg mit Frankreich als Gelegenheit zum Aufstand nutzen würden.
[AF]

(Object from: Historisches Museum Hannover Original entry)

Material /Technique ...

Papier / Holzstich

Measurements ...

Höhe: 27 cm, Breite: 39,3 cm

Template creation ...

... Who:

... When:1870

[Relation to person or institution] ...

Was depicted ...

... Where:Leineschloss