Hannover als Lazarettstadt

Einlasskarte zum Reservelazarett III/Welfenschloss

Das im halbfertigen Welfenschloss eingerichtete Reservelazarett III in Hannover war während des Deutsch-Französischen Krieges vom 13.08.1870 bis 04.07.1871 durchschnittlich von 700 Soldaten belegt. Dort wurden deutsche und französische Soldaten versorgt. Die Einrichtung, repräsentativ in Herrenhausen gelegen und ursprünglich als neuer Wohnsitz des hannoverschen Königs Georg V. gedacht, zog große Aufmerksamkeit auf sich. Immerhin wurde den Hannoveranern mit den verwundeten und erkrankten Soldaten die Realität des fernen Krieges in die Stadt gebracht.
Um Besuche von interessierten Bürgern und Verwandten der Insassen zu organisieren, wurden bei Bedarf diese Einlasskarten ausgestellt. Die Beschränkung des Zugangs durch die Ergänzung in der Titelzeile „Baracken und Zelte“ erklärt sich dadurch, dass im Schlossgebäude die französischen Verwundeten untergebracht waren. So konnte man die Kontrolle der Kriegsgefangenen besser sicherstellen. Für die deutschen Soldaten hatte man vor dem Gebäude Behelfsunterkünfte errichtet.
Diese Einlasskarte war für ständigen Besuch ausgestellt, weil die Schwester des Inhabers im Lazarett arbeitete. Vermutlich gehörte sie zu den freiwilligen Hilfsschwestern des Hannoverschen Frauenvereins, die hier Dienst taten. Eher unwahrscheinlich ist, dass es sich um eine der Diakonissen des Henriettenstiftes handelte, die neben den Ärzten die eigentliche pflegerische Arbeit ausführten.
[AF]

(Object from: Historisches Museum Hannover Original entry)

Material /Technique ...

Papier / bedruckt

Measurements ...

Höhe: 11,1 cm, Breite: 16 cm

[Relationship to location] ...

Welfenschloss 

[Relation to person or institution] ...

Printed ...

... Who:

... When:1870

... Where:Hanover