Der Krieg im Bild

Lithografie: „Die Erstürmung der Höhen von Spicheren“

Das Blatt ist als Nr. 3 einer Serie erschienen, die „Kriegsbilder aus dem deutsch-franz. Kriege 1870“ und stammt aus der hannoverschen Druckerei August Curtze.
Um nach der Niederlage bei Weißenburg die Eroberung Elsaß-Lothringens zu verhindern, hatte Kaiser Napoleon III. seine Rheinarmee aufgeteilt. Die Armeegruppe Bazaine hatte sich hinter die Saar zurückgezogen, auf die Höhen von Spichern/Spicheren, kurz hinter Saarbrücken. Ihr standen Kräfte der 1. Armee gegenüber, der schwächsten der deutschen Armeen. Der Kommandeur der 1. Armee, der als eigensinnig und rücksichtslos bekannte General von Steinmetz, ignorierte den Befehl des Generalstabschefs von Moltke, erst dann anzugreifen, wenn auch die 2. Armee herangeführt worden war.
Als der falsche Eindruck entstand, die Franzosen würden sich zurückziehen, griff die preußische 14. Division das französische Korps an, das in einer gut verteidigten Höhenstellung lag. Nur das Eingreifen weiterer deutscher Verbände und eine falsche Lagebeurteilung der französischen Führung, die ungeschlagen den Rückzug anordnete, verhinderten eine Katastrophe.
Die eingesetzten deutschen Regimenter, darunter das aus Hannover stammende Infanterieregiment 74, erlitten bei den Frontalangriffen auf die Höhen schwerste Verluste, die auch in der Lithographie angedeutet sind. Ein entscheidender Erfolg, wie Moltke ihn angestrebt hatte, wurde die Schlacht nicht. Man hatte lediglich den psychologischen Vorteil gewonnen, dass die deutschen Truppen das vom Gegner geräumte Schlachtfeld beherrschten, um den Preis von tausenden Toten und Verwundeten auf beiden Seiten.

[AF]

(Object from: Historisches Museum Hannover Original entry)

Material /Technique ...

Papier / Lithografie

Measurements ...

Höhe: 44 cm, Breite: 54,5 cm

[Relationship to location] ...

Spicheren 

Printed ...

... Who:

... When:1870

... Where:Hanover