Erinnerung

Else Ury, Nesthäkchen und der Weltkrieg

Else Ury (1877 – 1943) deutsche Schriftstellerin und Kinderbuchautorin. Sie war besonders in der ausgehenden wilhelminischen Zeit und in der Weimarer Republik bekannt. Als Jüdin wurde sie in der Zeit des Nationalsozialismus entrechtet und im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Im Museum des ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz befindet sich die nachdrücklichste Erinnerung an die Autorin. 1995 wurde dort ein Koffer entdeckt, säuberlich beschriftet: Else Sara Ury, Berlin, Solinger Straße 10.
Ihre beliebteste Figur ist die blonde Arzttochter Annemarie Braun, deren Leben sie in insgesamt zehn Bänden der Reihe Nesthäkchen erzählt. Mit der Arzttochter aus Berlin, entstand eine Identifikationsfigur für viele Mädchengenerationen des Bürgertums.
Der vierte Band dieser Reihe „Nesthäkchen und der Weltkrieg“, geschrieben 1917 – 1921, schildert Annemaries Erlebnisse in den beiden ersten Kriegsjahren.
Die Aussage des Buches ist nicht eindeutig. Trotz der patriotischen Begeisterung für Deutschland und gelegentlichem Chauvinismus wie: „Sie bekamen deutsche Fäuste zu spüren“ wird kein Hass gepredigt. Krieg gilt als trauriges Ereignis und Frieden als Normalzustand
So endet das Buch mit den Worten:
„Mögen es bald die Friedensglocken sein, die Deutschland durchjubeln – das walte Gott. Mit diesem Wunsche nehme ich Abschied von Euch, meine lieben jungen Leserinnen. Auch mancher von Euch hat der Weltkrieg wohl, gleich unserem Nesthäkchen, Opfer auferlegt, kleine und größere. Aber ich bin davon durchdrungen, daß auch Ihr sie freudig fürs Vaterland auf Euch genommen habt. Wenn das schwere Ringen zu Ende und ein siegreicher Frieden unserer teuren Heimat beschieden ist, dann erzähle ich Euch, was aus Doktors Nesthäkchen wurde.“
Die Autorin Else Ury entstammt der Tangermünder Familie Ury, die aber schon 1810 nach Berlin verzogen ist.

(Object from: Städtische Museen Tangermünde Original entry)

Material /Technique ...

Papier, Pappe / Druck

Measurements ...

H 24 cm, B 16,5 cm

Published ...

... Who:

... When:1914