Familie

Pax Vobiscum, Illustration für die Zeitschrift "Der Bildermann. Steinzeichnungen für’s deutsche Volk." herausgegeben von Paul Cassirer, 1916

Im Jahr 1916 fertigte Max Slevogt verschiedene Grafiken für die von Paul Cassierer und Leo Kestenberg herausgegebene Zeitschrift "Der Bildermann" an. Wie auch viele andere Künstler der Klassischen Moderne, wurde auch Slevogt von den Geschehnissen im Zuge des Ersten Weltkrieges nachhaltig geprägt, was in seiner Kunst zum Vorschein kommt. Die allgemeine Kriegsbegeisterung im Jahre 1914 ergriff auch Max Slevogt und führte zum Einsatz als Kriegsreporter an der Westfront. Die anfängliche Begeisterung wich den ernüchternden und prägenden Kriegserfahrungen, die dazu führten, dass er sich an der pazifistischen Kriegszeitschrift "Der Bildermann" beteiligte, um die Konsequenzen und Gräueltaten des Krieges mehr in das Bewusstsein der verklärten Bevölkerung zu verankern.
Die Lithografie "Pax Vobiscum" aus dem Jahr 1916 erschien in der Juni-Ausgabe des gleichen Jahres in der Zeitschrift. Auf einem Schaukelpferd sitzt eine Gruppe von Kindern und streiten sich handgreiflich darum, wer als erstes das Spielzeug benutzen darf. Vor ihnen sitzt ein katholischer Geistiger und predigt ihnen "Pax Vobiscum - Friede (sei) mit euch". Im Hintergrund beobachten die hämisch lächelnden Väter der Kinder das Geschehen, um zu beobachten welches Kind sich durchsetzen wird. Slevogt verbildlicht hier die Kinder des Krieges, die mit Gewalt sozialisiert worden und diese Handhabung auf ihre eigenen Handlungen übertragen.

(Object from: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Original entry)

Material /Technique ...

Lithografie

Measurements ...

352 x 278 mm Blattmaß / 197 x 280 mm Bildgröße

Template creation ...

... Who:

... When:1916

Printed ...

... Who:

... When:1916

... Where:Berlin 

Literature ...

  • Feilchenfeldt, Rahel E. (2002): Paul-Cassirer-Verlag. Berlin 1898-1933. Eine kommentierte Bibliographie. München