Marmorpalais

Kamin mit Eroten-Fries

Unter den insgesamt zehn Marmorkaminen, die König Friedrich Wilhelm II. (1744-1797) im Jahr 1789 bei Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff (1736-1800) in Rom bestellte, wurden drei von dem italienischen Bildhauer Carlo Albacini (1735-1813) gearbeitet. Zwei gelangten ins Konzertzimmer des Marmorpalais im Neuen Garten, der hier beschriebene dritte in das Musikzimmer. Seinen Aufbau gestaltete Albacini nach dem konventionellen Schema mit seitlichen verkröpften Pilastern und einem horizontalen Figurenfries. Die Pilaster zeigen eine aus doppelständigem Kelch aufsteigende Akanthusranke. In der Frieszone jeweils darüber erschienen heute verlorene Eroten. Der linke hielt einen Schmetterling, ein Verweis auf die mythologische Geschichte von Eros und Psyche. Der rechte führte seine Hand zum Mund und hielt in der anderen vermutlich einen Korb. Gut erhalten ist noch der Hauptfries mit der Darstellung von Eroten bei der Weinlese, darunter rechts eine humorvolle Szene, bei der fünf Eroten sich vergeblich um einen störrischen Schafsbock bemühen. – Der gleiche Fries findet sich auf einer Erdmannsdorff zugeschriebenen Zeichnung eines viel aufwendiger gestalteten Kamins im Landsitz des Grafen Bristol zu Ickworth, Suffolk.In Form und Dekoration ähnelt der Kamin im Musikzimmer des Marmorpalais den Kaminen, die Albacini für die Königskammern des Berliner Schlosses geliefert hat.

Sepp-Gustav Gröschel / Silke Kiesant

(Object from: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Original entry)

Material /Technique ...

Marmor

Measurements ...

Hauptmaß: Höhe: 147.80 cm Breite, Deckplatte Sims: 183.80 cm Tiefe, Deckplatte Sims: 26.00 cm

Created ...

... Who:

... When:1790 [circa]

[Relationship to location] ...

Marmorpalais 

[Relationship to location] ...

Rome 

[Relationship to location] ...

Italy 

[Relation to person or institution] ...

[Relation to person or institution] ...

Literature ...

  • Friedrich Wilhelm II. und die Künste. Preußens Weg zum Klassizismus, Ausstellung, Potsdam, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, 1997, Potsdam 1997.