Der preußische Grenadier

Schriftbild Eingangsinschrift von Gleims Freundschaftstempel

Im Gebälk oder auch an der Pforte eines Tempels ist es Brauch, eine Inschrift anzubringen. Den Wortlaut der Tempelinschrift Gleims überliefert das Sinngedicht "Der preußische Grenadier, über seinen Musentempel" (in: Sinngedichte. Dreyßig Exemplare für Freunde. O. O. 1776, S. 159):

Ein armer Grenadier hat diesen kleinen Tempel,
Ihr Musen, euch geweiht!
O, keinen Trit hinein, ihr, die ihr nicht Exempel
Zu euren Lehren seyd!
Und brächtet ihr ein Werk, gestempelt mit dem Stempel
Der Ewigkeit!

Nicht nur wird in diesem Tempelprogramm das Verdienst an die Bedingung der moralischen Qualifikation gebunden, es zeigt sich auch, dass sich Gleim im Alter immer mehr mit der von ihm genial erfundenen literarischen Rolle identifizierte.
Wo genau und wie die ursprüngliche Inschrift angebracht war, ist nicht bekannt. Zu verschiedenen Zeiten wurde sie nachgeschrieben. In der Art eines Schriftbildes hat der Halberstädter Künstler Julius Barheine, der dem Gleimhaus eng verbunden war und sich mit Gleim und seiner Zeit intensiv befaßt hat, die Inschrift gestaltet.

(Object from: GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung Original entry)

Material /Technique ...

Aquarell/Papier

Measurements ...

38,5 x 54,2 cm

Written ...

... Who:

... When:1750-1800

... Where:Halberstadt 

Drawn ...

... Who:

... When:20. century

... Where:Halberstadt 

Literature ...

  • Lacher, Reimar F. (2017): "Friedrich, unser Held" - Gleim und sein König. Göttingen