Außer dem vorliegenden Gruppenporträt sind drei weitere Miniaturen fast identischer Komposition bekannt, je eine im Bayerischen Nationalmuseum München und in der Hessischen Hausstiftung im Museum Schloss Fasanerie in Eichenzell (Ausst.-Kat. Friedrich Wilhelm II. und die Künste. Preußens Weg zum Klassizismus. Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Potsdam, Berlin 1997, Nr. IV.1 und IV.2) sowie auf der Frühjahrsauktion des Auktionshauses Quentin, Berlin, 2008. Die beiden Stücke in Museumsbesitz werden mit dem Miniaturisten Anton Friedrich König in Verbindung gebracht. Die vorliegende Version sowie diejenige in der genannten Auktion fallen gegenüber diesen beiden insbesondere in den Physiognomien und in der Komposition erheblich ab. Mit dem alternden König, dem Thronfolger und Prinz Heinrich, dem ältesten Bruder Friedrichs, der im Siebenjährigen Krieg Feldherrenruhm erlangt hatte, sind die seinerzeit prominentesten Mitglieder des Hauses Hohenzollern, die Stützen der preußischen Monarchie versammelt. Das Gruppenporträt stammt nicht aus dem Besitz Gleims, sondern fand seinen Weg über den Halleschen Kunsthandel und die Familie Gruson, Quedlinburg, in das Gleimhaus. Gleichwohl kann es für die Verehrung stehen, die Gleim nicht nur Friedrich II., sondern dem ganzen Königshaus entgegen gebracht hat. Wie die Zeigegeste des Königs die Sukzessionsordnung anzeigt, so richteten sich die Hoffnungen Gleims auf Friedrich Wilhelm, nach den eisernen Zeiten der Herrschaft des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. und den silbernen Zeiten des Regnums Friedrichs II., der die deutsche Sprache und Literatur gering schätzte, nun goldene Zeiten für die vaterländische Dichtung herbeizuführen.