Heimatfront

Bronzegusspfanne mit Stiel

Bei der Stielpfanne aus Bronzeguss sind am Boden die drei ehemals vorhandenen Standfüße abgetrennt worden. Die Pfanne war demnach ursprünglich für die Zubereitung von Speisen auf dem offenen Herdfeuer eingerichtet. Es handelt in der Ursprungsform um einen sogenannten Stielgrapen. Diese Form der auf drei Füßen stehenden Kochgefäße ist in Mitteleuropa seit dem 12. Jahrhundert überliefert. Die meisten Grapen wurden aus Hafnerkeramik und Eisen hergestellt. Bei dieser Pfanne aus massivem Bronzeguss dürfte es sich ursprünglich um ein Küchengerät aus einem reichen Adels- oder Bürgerhaushalt des ausgehenden 17. Jahrhundert handeln. Bronzepfannen wurden besonders gern für bei niedrigen Temperaturen zuzubereitende Süßspeisen genutzt. In vermögenden Haushaltungen der Pfalz setzte sich seit der Mitte des 18. Jahrhunderts der geschlossene Herd durch. Hier waren nun die ursprünglichen Füße des Grapens hinderlich, weshalb davon auszugehen ist, dass die Entfernung der Füße ab etwa 1750 erfolgt sein muss. / Die Pfanne entging den Metallsammlungen des Ersten Weltkrieges, weil sie 1916 bei der Reichsmetallsammelstelle im Bezirksamt St. Ingbert auf Grund ihres Alters und ihrer Seltenheit als aufbewahrenswertes Kulturgut ausgesondert wurde. So gelangte sie in die Kriegssammlung des Historischen Museums der Pfalz. [Ludger Tekampe]

(Object from: Historisches Museum der Pfalz - Speyer Original entry)

Material /Technique ...

Bronze, Gusstechnik

Measurements ...

6,5 cm (Höhe), 22 cm (Durchmesser)

Created ...

... When:1650-1685

... Where:Südwestdeutschland 

[Relationship to location] ...

Central Europe 

[Relation to time] ...

1914-1918

Literature ...

  • Dexel, Thomas (1980/81): Gebrauchsgerättypen. Das Gebrauchsgerät Mitteleuropas von der römischen Zeit bis ins 19. Jahrhundert. (Band I und II). München