Apothekengläser

Bindeglas aus Waldglas

Zylindrischer kleiner Napf aus grünem Glas mit eingewölbtem Boden, unter dem ausgestellten Rand eingeschnürt.
Ein Leder- oder Wachstuch konnte in dieser Kerbe mit einem Band abgedichtet werden. Derartige Bindegläser dienten bis ins 19. Jahrhundert zur Aufbewahrung von Salben und anderen Arzneien sowie zur Bevorratung und Konservierung von Lebensmitteln (siehe Beispiele abgebildet bei Schaich, Reine Formsache, 2007, Kat. 247–239, S. 184f.). Die Grün-, Braun- und bisweilen Gelbfärbung des Waldglases wurde durch unreine Alkalien in Form von Holzasche und eisenoxidhaltigen Sanden in der Glasmasse verursacht. Das freie Blasen und Formen verlieh diesen Vorratsgefäßen ihre lebendige Oberfläche. Ein Produzent lässt sich nicht klar zuschreiben, denn mehrere brandenburgische Glashütten stellten Produkte aus Waldglas her. [Verena Wasmuth]

(Object from: Stiftung Stadtmuseum Berlin Original entry)

Material /Technique ...

Waldglas / mundgeblasen, freigeformt

Measurements ...

Höhe: 7,2 cm; Durchmesser: 7,5 cm

Created ...

... When:1700-1800

... Where:Margraviate of Brandenburg 

Literature ...

  • Friese, Gerrit und Karin (1992): Glashütten in Brandenburg. Die Geschichte der Glashütten vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Eberswalde
  • Götzmann, Jutta/Kaiser, Uta (Hg.) (2017): Gläserne Welten. Potsdamer Glasmacher schneiden Geschichte. Petersberg