Apothekengläser

Kleine bauchige Arzneiflasche

Kleine Flasche aus grünstichigem, stark blasigem Glas, hochgestochen, angesetzte Fußscheibe mit Abrissnarbe, bauchige Wandung mit eingeschnürtem, sehr langem Hals, die Mündung mit einem angeschmolzenen Faden.
Dieser Formtyp ist als "Nönnchen" bekannt, vielleicht als despektierliche Anspielung auf klösterliche Schwangerschaftsbäuche (Franze, Nönnchen und Blätterlein, 2018; Ders., Blätterlein, 2007, S. 32f.). Die angedrückte Fußscheibe erhöhte die Standfestigkeit. Vergleichbare Apothekenfläschen mit angeschmolzenem Stand oder hochgestochenem Boden wurden in Syrien bereits im 7. Jahrhundert, in den deutschsprachigen Glasregionen im 16. Jahrhundert und noch im 19. Jahrhundert hergestellt (vgl. ebenda; Röver, Gläsersammlung Röver, 1987, S. 19f., bes. Kat. 68; Ohm, Europäisches und aussereuropäisches Glas, 1973, Kat. 62, S. 32; Klesse, Glas, 1963, Kat. 58, S. 54). Das Glas wurde im April 1976 als Beifund einer Abfallgrube im ehemaligen Frankfurter Johanniterhaus ausgegraben. [Verena Wasmuth]

(Object from: Museum Viadrina Original entry)

Material /Technique ...

Glas / ofengeformt

Measurements ...

H. 8,8 cm; Dm. 4,8 cm; Dm. Boden 3,5 cm; Dm. Mündung 2,1 cm

Created ...

... When:1700-1800 [circa]

... Where:Margraviate of Brandenburg [wahrsch.]

Found ...

... When:1976

... Where:Frankfurt (Oder)